Schluckstörungen bei Erwachsenen
Schluckstörungen (Dysphagien) können beim Essen, Trinken oder beim Schlucken von Speichel auftreten, wenn die am Schluckakt beteiligten Strukturen oder deren Koordination beeinträchtigt sind. Sie entstehen bei Erwachsenen infolge neurologischer Erkrankungen wie beispielsweise einem Schlaganfall oder Morbus Parkinson oder aufgrund operativer Eingriffe oder Tumore. Ursächlich können auch altersbedingte Veränderungen des Schluckmechanismus (Presbyphagien) sein. Die Symptome differieren je nach auslösender Ursache.
Schluckstörungen können schwerwiegende Auswirkungen haben, die von Mangelernährung bis zum Risiko von Pneumonien reichen, weil durch fehlerhaftes Schlucken Nahrungsreste bis in die Lunge gelangen konnten.
Myofunktionelle Störungen
Myofunktionelle Schluckstörungen (myo- = Muskel) liegen vor, wenn ein Ungleichgewicht im Zusammenspiel der am Sprechen und Schlucken beteiligten Muskelgruppen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich herrscht.
Zu den Symptomen zählen inkompletter Mundschluss/Mundatmung, eine unphysiologische Zungenruhelage und Vorverlagerung der Zunge beim Schlucken bei insgesamt unausgeglichener Muskelbalance im Mund-, Gesichts- und Halsbereich. In der Folge können sich Zähneknirschen, Zahnimpressionen, Entzündungen des Zahnfleischs/Zahnbetts, Kiefergelenkpathologien und ein Schmerzfunktionssyndrom einstellen. Begleitend können Artikulationsstörungen sowie Zahnfehlstellungen und Kieferverformungen auftreten.