Stimmstörungen bei Kindern

Stimmstörungen (Dysphonien) beziehen sich auf Veränderungen bei Stimmklang und stimmlicher Leistungsfähigkeit. Sie können funktionelle, organische oder psychogene Ursachen haben.

Zu den Symptomen einer Stimmstörung zählen Stimmermüdung, Schmerzen beim Sprechen, Kraftlosigkeit der Stimme, Veränderungen bei Stimmlage, Tonhöhe und Stimmklang, Unter- oder Überspannung des Muskeltonus, Missempfindungen im Rachen- und Kehlkopfbereich. Insbesondere bei längerem Andauern von Symptomen ist eine logopädische Beratung zu empfehlen.

Funktionelle Dysphonien sind die häufigste Form der Stimmstörungen.

Hierbei ist keine organische Veränderung erkennbar. Stattdessen zeigt sich eine eingeschränkte Funktion der stimmgebenden Organe (Atemapparat, Kehlkopf, Ansatzrohr). Körperhaltung, Körperspannung, Atmung, Stimmgebung und Artikulation befinden sich in einem unökonomischen Zusammenspiel.

Bei sprechintensiven Berufen (Lehrer, Trainer, Moderatoren, Beschäftigte in Callcentern etc.) wird eine funktionelle Dysphonie durch eine zu starke stimmliche Anstrengung oder Überlastung hervorgerufen (auch ponogene Dysphonie oder Berufsdysphonie genannt).

Bei Kindern kann sie z. B. durch extremes Schreien oder unsicheren Stimmgebrauch (Piepsen/Brummen) hervorgerufen werden.

Wird eine funktionelle Dysphonie nicht behandelt, können sekundär organische Stimmstörungen (z. B. Knötchen) entstehen.

Organische Dysphonien beruhen auf feststellbaren organisch Veränderungen unterschiedlichster Ursachen. Dies können beispielsweise entzündliche Veränderungen des Kehlkopfes (z. B. akute Layngitiden), Kehlkopfanomalien, Kehlkopfpapillomatosen, Zysten, Polypen und Folgen von Lähmungen oder Tumoren sein. Auch können Stimmstörungen im Rahmen chromosomaler Veränderungen oder auf dem Boden eines Refluxes entstehen sowie hormonell oder traumatisch bedingt sein.

Psychogene Dystonien

Bei der Entstehung einer psychogenen Stimmstörung zeigen sich hyper-/hypofunktionelle Stimmklangveränderungen aufgrund psychischer Probleme, die z. B. von außerordentlichen Belastungen, Krisen, Stresssituationen, traumatischen Lebensereignissen ausgelöst werden. Eine organische Ursache liegt nicht zugrunde, ebenso wenig eine funktionelle Dysphonie, da die Symptome plötzlich und unabhängig von Sprechbelastungen auftreten. Eine seltene Extremform ist die psychogene Aphonie in Form eines völligen Stimmverlustes bei gleichzeitig unauffälligem organischem Kehlkopfbefund.